Bíblia ALBRECHT1926
Atos 20
1 Als sich die Unruhe gelegt hatte, rief Paulus die Jünger zusammen; er hielt eine Ansprache an sie, sagte ihnen Lebewohl und zog aus nach Mazedonien.
2 Er reiste durch dieses Land und ermunterte die Jünger mit reichem Zuspruch
3 und hielt sich dort drei Monate auf
4 Bis Asien begleiteten ihn (durch Mazedonien) Sopater, der Sohn des Pyrrhus, aus Beröa, Aristarchus und Sekundus aus Thessalonich, Gajus aus Derbe und Timotheus, sowie Tychikus und Trophimus aus Asien.
5 Die beiden letzten kamen erst später hinzu
6 Wir anderen fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote
7 Am ersten Wochentag
8 In dem Obersaal, wo wir versammelt waren, brannten viele Lampen
9 Ein Jüngling mit Namen Eutychus saß auf der Fensterbank und fiel während der langen Predigt des Paulus in tiefen Schlaf. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte aus dem dritten Stockwerk in die Tiefe. Als man ihn aufhob, hielt man ihn für tot.
10 Paulus eilte hinab, beugte sich über ihn
11 Dann ging er wieder hinauf und brach das Brot (bei dem Mahl des Herrn). Hierauf nahm er einen Imbiß und unterhielt sich noch lange mit den Brüdern bis zur Morgendämmerung. Da nahm er Abschied.
12 Den Jüngling aber brachte man jetzt lebendig nach Hause
13 Wir anderen waren schon vorher auf das Schiff gegangen und fuhren nun ab nach Assus
14 Als er uns in Assus traf, nahmen wir ihn an Bord und fuhren nach Mitylene
15 Von da ging die Reise weiter. Am folgenden Tag ankerten wir Chios
16 Paulus hatte sich nämlich entschlossen, an Ephesus vorbeizufahren
17 Von Milet sandte er Botschaft nach Ephesus und berief die Ältesten der dortigen Gemeinde zu sich.
18 Als sie bei ihm versammelt waren, sprach er zu ihnen: "Ihr wißt, wie ich seit dem ersten Tag, wo ich nach Asien gekommen bin, und während meines ganzen Aufenthaltes daselbst unter euch gelebt habe:
19 Ich habe dem Herrn gedient in aller Demut, ja unter Tränen und Anfechtungen, die mir durch die Anschläge der Juden widerfahren sind.
20 Nichts von dem, was euch nützlich sein konnte, habe ich verschwiegen, wenn ich euch öffentlich und einzeln in den Häusern predigte und euch unterwies.
21 Juden und Heiden habe ich dringend ermahnt, sich zu Gott zu bekehren und an unseren Herrn Jesus Christus zu glauben.
22 Nun bin ich, in meinem Geist dazu getrieben, auf dem Weg nach Jerusalem. Ich weiß nicht, was mir dort begegnen wird.
23 Nur soviel ist gewiß: der Heilige Geist weist mich
24 Doch selbst an meinem Leben liegt mir nichts, wenn ich nur meinen Lauf (mit Freuden) vollenden und jenen Dienst zum Abschluß bringen kann, den ich empfangen habe von dem Herrn Jesus: die Heilsbotschaft der Gnade Gottes zu bezeugen.
25 Und nun, ich weiß: ihr alle, bei denen ich mit der Verkündigung des Königreichs
26 Darum erkläre ich euch heute feierlich: Ich bin ganz rein von euer aller Blut
27 Denn ich habe euch in meiner Predigt nichts verschwiegen, sondern euch den Ratschluß Gottes in seinem ganzen Umfang kundgemacht.
28 So habt denn acht auf euch und auf die ganze Herde, über die euch der Heilige Geist
29 (Denn) ich weiß: nach meinem Weggang werden reißende Wölfe
30 Ja, aus eurer eigenen Mitte werden Männer auftreten, die verkehrte Dinge lehren, um die Jünger für sich zu gewinnen
31 Darum wacht und denkt daran, daß ich drei Jahre Tag und Nacht nicht abgelassen habe, jeden einzelnen von euch unter Tränen zu vermahnen!
32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade: er vermag euch zu erbauen und euch das Erbteil zu verleihen zugleich mit allen, die geheiligt sind.
33 Silber, Gold und Kleider habe ich mir von niemand geben lassen.
34 Ihr wißt ja selbst, daß diese meine Hände für meinen und meiner Mitarbeiter Unterhalt gesorgt haben.
35 Mein Beispiel hat euch stets gezeigt, wie man durch solche Arbeit im Schweiß seines Angesichts auch noch die Mittel haben muß, die Hilfsbedürftigen zu unterstützen, eingedenk der Worte des Herrn Jesus, der ja selbst gesagt hat: 'Geben ist beglückender als Nehmen
36 Nach diesen Worten kniete er mit ihnen allen zum Gebet nieder.
37 Unter lautem Weinen fielen alle Paulus um den Hals und küßten ihn.
38 Am meisten betrübte sie sein Wort, sie würden sein Angesicht nicht weiter sehen. Dann brachten sie ihn auf das Schiff.