Bíblia ALBRECHT1926
Mateus 15
1 Dann traten zu Jesus Schriftgelehrte und Pharisäer, die aus Jerusalem gekommen waren, und sprachen:
2 "Warum übertreten deine Jünger Vorschriften, die uns die Alten überliefert haben
3 Er antwortete ihnen: "Warum übertretet ihr denn euern Vorschriften zuliebe Gottes Gebot?
4 Gott hat doch gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter
5 Ihr aber behauptet: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: 'Ich stifte für den Tempelschatz, was ich dir sonst zum Unterhalt gegeben hätte' – der braucht Vater oder Mutter nicht zu ehren
6 So setzt ihr eurer Satzung zuliebe Gottes Gesetz außer Kraft.
7 Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt:
8 Dies Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir.
9 Ihr Gottesdienst ist wertlos, denn sie verkünden Lehren, die nichts als Menschensatzung sind
10 Dann rief er das Volk herbei und sprach zu ihnen: "Hört und versteht es!
11 Nicht das macht den Menschen unrein, was zum Mund eingeht
12 Da traten seine Jünger zu ihm und sprachen: "Weißt du, daß die Pharisäer über dein Wort, das sie haben hören müssen, entrüstet gewesen sind?"
13 Er antwortete: "Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, soll ausgerottet werden.
14 Laß sie! Sie sind blinde Blindenführer. Wenn aber ein Blinder den anderen führt, so fallen sie beide in die Grube."
15 Da nahm Petrus das Wort und sprach zu ihm: "Deute uns dies Gleichnis
16 Er erwiderte: "Seid ihr denn auch noch immer so unverständig?
17 Seht ihr nicht ein, daß alles, was zum Munde eingeht, in den Magen kommt und dann durch den Darm ausgeschieden wird?
18 Was aber zum Munde ausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.
19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken
20 Hierdurch wird der Mensch verunreinigt. Aber mit ungewaschenen Händen essen, das macht den Menschen nicht unrein."
21 Dann verließ Jesus jene Gegend
22 Und sieh, eine Kananiterin
23 Er aber erwiderte ihr kein einziges Wort. Da traten seine Jünger zu ihm mit der Bitte: "Fertige sie doch ab! Sie schreit ja hinter uns her."
24 Er aber antwortete: "Ich bin nur zu den verirrten Schafen des Hauses Israel gesandt
25 Da kam die Frau, fiel ihm zu Füßen und bat: "Herr, hilf mir!"
26 Er aber erwiderte: "Es wäre nicht recht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündchen hinzuwerfen
27 Sie sprach: "Gewiß, Herr! Denn die Hündchen dürfen ja nur die Brocken fressen, die von ihrer Herren Tische fallen
28 Da antwortete ihr Jesus: "O Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst." Und zu der Stunde ward ihre Tochter gesund.
29 Dann verließ Jesus die Gegend und kam an das Ufer
30 Da kamen viele Leute zu ihm; die brachten Lahme, Blinde, Stumme Krüppel und viele andere Kranke und legten sie zu seinen Füßen nieder. Und er heilte sie.
31 Da wunderten sich die Leute, als sie sahen, wie die Stummen redeten, die Krüppel genasen, die Lahmen gingen und die Blinden sahen. Und sie priesen den Gott Israels.
32 Da rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach: "Mich jammert der Leute, denn sie sind nun schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen; und hungrig mag ich sie nicht gehen lassen, sonst könnten sie unterwegs ermattet zusammenbrechen."
33 Seine Jünger sprachen zu ihm: "Woher sollen wir in dieser unbewohnten Gegend Brot genug bekommen, um so viele Menschen zu sättigen?"
34 Jesus fragte sie: Wieviel Brote habt ihr denn?" Sie sprachen: "Sieben und ein paar kleine Fische."
35 Da ließ er die ganze Schar sich auf die Erde lagern.
36 Dann nahm er die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie den Jüngern, die dann die Leute speisten.
37 So aßen alle und wurden satt. Die übriggebliebenen Brocken hob man vom Boden auf: sieben kleine Körbe voll.
38 Es hatten aber etwa viertausend Mann gegessen, ohne die Frauen und Kinder.
39 Dann ließ er die Menge gehen, stieg in sein Boot und kam in das Gebiet von Magadan
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