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Bíblia ALBRECHT1926

Mateus 21

1 Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Bethphage, an den ÖlbergBethphage heißt Feigenhausen; der Ort lag näher bei Jerusalem als Bethanien und wurde nach dem Talmud zu Jerusalem gerechnet., entsandte Jesus zwei Jünger

2 mit dem Auftrag: "Geht in das Dorf, das vor euch liegt! Dort werdet ihr gleich am Eingang eine Eselin angebunden finden und bei ihr ein Füllen. Bindet beide Tiere los und bringt sie her zu mir!

3 Und will euch jemand dreinreden, so spracht: 'Der Herr bedarf ihrer' – dann wird er sie ohne weiteres ziehenlassenDer Besitzer der Tiere scheint ein Anhänger Jesu gewesen zu sein; er wußte ohne weiteres, wer "der Herr" war, der die Tiere für sich begehrte.."

4 Dies ist geschehen, damit sich der Ausspruch des ProphetenJes. 62,11; Sach. 9,9.erfülle:

5 Sagt der Tochter ZionD.h. den Bewohnern Zions (und Jerusalems).: Sieh, dein König kommt zu dir, voll Demut und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem LasttierfüllenDer Messias zieht als demütiger Friedenskönig, nicht hoch zu Roß als kriegerischer Eroberer in Jerusalem ein..

6 Die Jünger gingen hin und taten, wie ihnen Jesus geboten hatte:

7 sie brachten die Eselin und das Füllen, legten ihre Mäntel auf der Tiere Rücken, und er setzte sich darauf.

8 Sehr viele Leute aber breiteten ihre Mäntel auf den Weg2. Kön. 9,13., andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf die Straße.

9 Und alle, die mit ihm gingen – vorn im Zug und hinterdrein -, die riefen laut: HeilHebräisch hoschiana, d.h. "hilf doch, gib doch Heil", ursprünglich ein Gebetsruf an Gott aus Ps. 118,25, hier aber nur ein Glückwunschruf, der etwa einem Hoch auf den König entspricht.dem Sohn Davids! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HerrnPs. 118,26. Gemeint ist hier der Messias.! Heil soll erschallen droben in der Höhe!"

10 Bei seinem Einzug in Jerusalem geriet die ganze Stadt in Aufregung; man fragte: "Wer ist das?"

11 Die LeuteDie Jesus begleiteten.antworteten: "Das ist der Prophet Jesus aus Nazaret in GaliläaDurch seinen feierlichen Einzug macht sich Jesus öffentlich als Messias kund. Im Tempel tritt er dann als solcher auf.."

12 Dann ging Jesus in den Tempel Gottes: er trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften; er stieß die Tische der Wechsler und die Bänke der Taubenhändler umIm Tempelraum war in dem Vorhof der Heiden ein Platz, der den Namen "Buden" trug. Dort wurde alles, was zum Opferdienst nötig war, verkauft, darunter auch die Tauben, die die Armen opferten (3. Mos. 5,7; 12,8; 14,21-22). Die Wechsler wechselten gewöhnliches Geld für den zur Tempelsteuer vorgeschriebenen halben Sekel ein (17,24).

13 und sprach zu ihnen: "Es steht geschriebenJes. 56,7.: Mein Haus soll ein Bethaus heißen; ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemachtJer. 7,11. So spricht Jesus namentlich im Blick auf das betrügerische Treiben der Händler und Wechsler.."

14 Dort im Tempel kamen Blinde und Lahme zu ihm, und er heilte sie.

15 Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und hörten, wie die Kinder im Tempel riefen: "Heil dem Sohn Davids!", da wurden sie unwillig

16 und sprachen zu ihm: "Hörst du nicht, was die hier rufen?" Jesus antwortete ihnen: "Jawohl! Habt ihr denn nie das Wort gelesen: Aus Kinder- und Säuglingsmund hast du dir Lob bereitetPs. 8,3.?"

17 Damit ließ er sie stehen und ging aus der Stadt hinaus nach Bethanien, wo er übernachtete.

18 Frühmorgens bei der Rückkehr in die Stadt empfand er Hunger.

19 Da sah er einen einzeln stehenden Feigenbaum am Wege. Auf den ging er zu, aber er fand nur Blätter daran. Da sprach er zu dem Baum: "In Zukunft sollst du niemals wieder Frucht tragenJeder blätterreiche Feigenbaum muß in der ersten Hälfte des April unreife Frühfeigen haben, die man in Palästina besonders gern ißt. Der Feigenbaum täuschte und heuchelte demnach. So war er ein treffendes Abbild Jerusalems und seines Tempels. Auch dort fand der Herr keine Frucht, obwohl bei der Beobachtung aller äußerlichen Vorschriften des Gesetzes ein vielverheißender Blätterschmuck weithin sichtbar war (vgl. L. Schneller: "Kennst du das Land?", S.278ff.).!" Sofort verdorrte der Feigenbaum.

20 Bei diesem Anblick waren die Jünger verwundert und fragten: "Wie hat der Feigenbaum sofort verdorren können?"

21 Jesus antwortete ihnen: "Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet und nicht zweifeltet, so könntet ihr nicht nur dasselbe tun, was an dem Feigenbaum geschehen ist; sondern wenn ihr zu dem Berge dort sagtet: 'Heb dich von deiner Stelle und stürze dich ins Meer', so würde es geschehen17,20..

22 Ja alles, was ihr im Glauben im Gebet erfleht, das werdet ihr empfangen18,19.."

23 Als er wieder im Tempel war und dort lehrte, traten die Hohenpriester und die Ältesten des VolkesAlso amtliche Vertreter des Hohen Rates.zu ihm mit der Frage: "Mit welchem Recht tust du diesTrittst du öffentlich im Tempel auf?, und wer hat dir das Recht dazu gegeben?"

24 Jesus erwiderte ihnen: "Ich will euch auch eine Frage vorlegen; gebt ihr mir darauf Antwort, so will ich euch auch sagen, mit welchem Recht ich dies tue:

25 Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von MenschenD.h.: hatte Johannes für seine Taufe einen göttlichen Auftrag oder leiteten ihn nur menschliche Aufforderungen oder Beweggründe??" Sie überlegten miteinander: "Sagen wir: 'vom Himmel', so wird er uns fragen: 'Warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt?'

26 Antworten wir aber: 'von Menschen', so haben wir das Volk zu fürchten, denn das sieht allgemein Johannes als Propheten an."

27 Da erwiderten sie Jesus: "Wir wissen es nicht." Darauf sprach er zu ihnen: "So sage ich euch auch nicht, mit welchem Recht ich dies tue."

28 "Was meint ihr nun? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zu dem ersten und sagte: 'Mein Sohn, geh und arbeite heute in meinem Weinberg!'

29 Der erwiderte: 'Jawohl, Herr!' aber er ging nicht hinHinweis auf die nur "Herr" sagenden (7,21) Obersten des Volkes..

30 Dann wandte sich der Vater mit denselben Worten an den zweiten Sohn. Der entgegnete: 'Ich habe keine Lust.' Nachher aber tat's ihm leid, und er ging und er ging dochHinweis auf die Zöllner und Dirnen (V.32)..

31 Wer von den beiden hat nun seines Vaters Willen ausgeführt?" Sie sprachen: "Der zweite." Da fuhr Jesus fort: "Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen kommen eher in Gottes Königreich als ihr.

32 Denn Johannes ist zu euch gekommen, um euch den rechten Weg zu zeigen; aber ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zöllner dagegen und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt dasNämlich: die Frucht der Wirksamkeit des Johannes in der Bekehrung der Zöllner und der Dirnen.zwar gesehen, doch anderes Sinnes seid ihr trotzdem nachher nicht geworden: ihr habt ihm nicht geglaubt.

33 Hört noch ein anderes Gleichnis: Ein Hausherr pflanzte einen Weinberg; er zog einen Zaun darum, grub eine Kelterkufe darin aus und baute einen TurmD.h. ein turmähnliches Wachthaus für die Weinbergswächter. Vgl. mit V.33 die Stelle Jes. 5,1-2. Der Weinberg ist das Reich Gottes in Israel (vgl. V.43). Zaun, Kelterkufe und Turm weisen auf die segensreichen und schützenden Einrichtungen, die Gott seinem Volk gab. (Der Zaun ist vielleicht das Gesetz Moses, die Kelter der Tempel mit dem Gottesdienst, der Turm das geistliche und weltliche Wächteramt: Jes. 56,10; 62,6; Jer. 6,17; 23,1ff; Hes. 34,2ff.).. Dann verpachtete er ihn an WinzerDas jüdische Volk, insonderheit seine von Gott verordneten Leiter.und ging außer Landes.

34 Als sich nun die Zeit der Weinlese nahte, sandte er seine KnechteWohl die ältesten Propheten, z.B. Elia und Elisa.zu den Winzern, damit sie den Teil der Früchte abholten, der ihmAls Pachtzins.zukam.

35 Die Winzer aber ergriffen diese Knechte: den einen mißhandelten sie, den anderen erschlugen sie, den dritten steinigten sie.

36 Dann sandte er andere Knechte, mehr als zuerstWohl die Propheten, von denen wir Schriften haben.; doch mit diesen verfuhren sie ebenso..

37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen, denn er dachte: vor meinem Sohn werden sie doch Ehrfurcht haben.

38 Als aber die Winzer den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: 'Ha, da kommt der Erbe! Auf! laßt uns ihn töten und sein Erbgut in Besitz nehmenGewinnsucht, Ehrgeiz und Herrschsucht waren ja bei den Obersten des jüdischen Volkes die Hauptursachen ihrer Feindschaft gegen Jesus.!'

39 Und sie ergriffen ihn, stießen ihn aus dem WeinbergIndem sie ihn außerhalb Jerusalems auf Golgatha kreuzigten (Hebr. 13,12).und töteten ihn.

40 Wenn nun der Weinbergsbesitzer kommt, was wird er diesen Winzern tun?"

41 Sie erwiderten ihm: "Er wird diese Übeltäter übel umbringenEin Hinweis auf die Zerstörung Jerusalems und den Untergang des jüdischen Volkes im Jahre 70 n. Chr.und seinen Weinberg anderen WinzernDem Volk des Neuen Bundes, dem geistlichen Israel, das vor allem aus Heiden besteht.verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit abliefern."

42 Jesus sprach zu ihnen: "(Allerdings!) Habt ihr denn niemals in der Schrift das Wort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Dies ist eine Tat des Herrn, und sie ist wunderbar in unseren AugenPs. 118,22-23 (Apg. 4,11; 1. Petr. 2,7).?

43 DarumWeil ihr den Stein verworfen habt.sage ich euch: Gottes Königreich soll euch genommen und einem Volk gegeben werden, das auch die Früchte trägt, die diesem Reich Ehre machenGottes Königreich oder Herrschaft findet sich nach diesem Wort Jesu nicht nur im Neuen Bund, sondern auch schon im Alten. Mit V.43 schließt Jesu Rede. V.44 lautet: "Und wer auf diesen Stein fällt (wer an Jesus als Messias Anstoß nimmt), der wird zerschmettert; auf wen aber der Stein fällt (wen er mit seinem Gericht trifft), den wird er zermalmen." Dieser Vers ist, vielleicht schon früh, aus Luk. 20,18 hier eingefügt worden.."

45 Als die Hohenpriester und die Pharisäer seine GleichnisseIn 21,28-43.hörten, merkten sie, daß er von ihnen redete.

46 Da sannen sie darauf, ihn festzunehmen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn das hielt ihn für einen Propheten.

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