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Bíblia REI10EV

João 3

1 Es war aber ein Mensch von den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden.

2 Der kam zu ihm bei Nacht, und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, daß du, als Lehrer, von Gott gekommen bist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.

3 Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von oben geboren werde,{Vgl. Anmerkung zu Matth. 19,28 und zu Hoh 19,11. Von oben= von Gott, ist eine Umschreibung für Jahveh.}so kann er die Gottesherrschaft nicht sehen.

4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er zum zweitenmal in seiner Mutter Leib hineingehen, und geboren werden?

5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in die Gottesherrschaft eingehen.

6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch, und was vom Geist geboren ist, daß ist Geist.

7 Verwundere dich nicht, daß ich dir sagte: Ihr müßt von oben geboren werden.

8 Der Wind{Buchstäblich genau sollte man hier übersetzen: "Der Geist geistet" usw., aber im Deutschen kann man nicht so sagen, weil unser Begriff von Geist ein viel engerer ist, wie der biblische. Wir sprechen sogar den begabtesten Tieren den Geist ab. Jesus und der vierte Evangelist dagegen bezeichnen in einem Atemzuge das Geistesleben Gottes und den ganz unpersönlichen Wind mit Geist. Diese unwiderlegbare Tatsache sollte uns belehren, wie Unrecht wir tun, wenn wir unsern bestimmten, und nur auf persönliche Wesen anwendbaren Begriff überall da voraussetzen, wo die Bibel etwas viel Unbestimmteres und zunächst Unpersönliches, weil Sächliches (Neutrum) meint. Unser Begriff von Geist und Seele bedarf einer gründlichen Revision. Wir müssen unsern einseitigen und abstrakten Spiritualismus fahren lassen, und wieder biblischer denken lernen; dann wird die Kluft, welche unser theologisches und religiöses Denken und die Naturwissenschaften trennt, bald verschwinden, denn letztere widersprechen nicht dem biblischen Geistesbegriff, sondern nur dem kirchlichen, ungesunden, abstrakten Spiritualismus.}wehet, wo er will, und du hörest sein Sausen, aber du weißt nicht, woher er kommt, und wohin er geht; so ist jeder, der aus dem Geist geboren ist.

9 Nikodemus antwortete, und sprach zu ihm: Wie kann solches geschehen?

10 Jesus antwortete, und sprach zu ihm: Du bist der Lehrer Israels, und weißt das nicht?

11 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Was wir wissen, reden wir, und was wir gesehen haben, bezeugen wir; und unser Zeugnis nehmet ihr nicht an.

12 Wenn ich euch von irdischen Dingen sprach, und ihr nicht glaubet, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen (göttlichen) Dingen spreche?

13 Und niemand ist in den Himmel gekommen, außer der aus dem Himmel Herabgekommene, der Menschensohn [der im Himmel ist].{Diese Stelle sowie noch manche andere (z.B. V. 27) beweist, daß auch bei Johannes der Himmel und das Herabgekommensein aus ihm nicht räumlich zu fassen ist. Himmel, von oben usw. sind Umschreibungen für Jahveh, wie Gustav Dalman in überzeugender Weise nachgewiesen hat. Die eingeklammerten Worte fehlen in den ältesten und zuverlässigsten Handschriften und sind wohl eine spätere Einschaltung.}

14 Und wie Moses die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden,

15 Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe.

16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er (ihr) seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren werde, sondern ewiges Leben habe.

17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde.

18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.

19 Dies ist aber das Gericht, daß das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen die Finsternis mehr liebten, als das Licht, denn ihre Werke waren böse.

20 Denn jeder, der Arges tut, haßt das Licht, und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht gestraft werden.

21 Wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht, daß seine Werke offenbar werden, weil sie in Gott getan sind.

22 Darnach{Ob der nun folgende Abschnitt sich der Zeitfolge nach unmittelbar an den vorhergehenden anschließt, muß zweifelhaft bleiben, da von hier an fast alle neuen Abschnitte mit derselben Formel "darnach" eingeleitet sind, und dieses soviel wie unser: "Und dann begab es sich einmal" bedeuten kann.}kam Jesus und seine Jünger in das judäische Land, und verweilten daselbst mit ihnen, und taufte.

23 Johannes taufte aber auch in Änon, nahe bei Salim, denn es war viel Wasser daselbst. Und sie kamen dahin, und ließen sich taufen.

24 Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen.

25 Da erhob sich eine Streitfrage von seiten der Jünger Johannis mit einem Juden wegen der Reinigung.

26 Und sie kamen zu Johannes, und sprachen zu ihm: Rabbi, der bei dir war, jenseits des Jordans, welchem du Zeugnis gabst, siehe, der tauft, und alle gehen zu ihm.

27 Johannes antwortete, und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, es werde ihm denn gegeben aus dem Himmel.

28 Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht der Messias, sondern vor demselben hergesandt.

29 Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund aber des Bräutigams, der dasteht, und seine Stimme hört, freut sich hoch über des Bräutigams Stimme. Diese meine Freude ist nun erfüllt.

30 Jener muß wachsen, ich aber abnehmen.

31 Der von oben (von Gott) her kommt, ist über alle. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde, und redet von der Erde her. Der aus dem Himmel kommt [der ist über alle.

32 Und] bezeugt, was er gesehen und gehört hat, und sein Zeugnis nimmt niemand an.

33 Wer sein Zeugnis angenommen, der hat es besiegelt, daß Gott wahrhaftig ist,

34 Denn der, welchen Gott gesandt hat, redet Gottes Worte, denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß.

35 Der Vater liebt den Sohn, und hat alles in seine Hand gegeben.

36 Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben, wer aber dem Sohne ungehorsam ist, der wird kein Leben sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihn (gerichtet).

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